Liebes Kusinchen F.!
Hier sende ich Dir mal ein Bild.
Eigentlich könnte ich dieses Bild so stehen lassen mit der Information, dass dieses der tagesaktuelle, vollkommen unverfälschte Blick in unsere Wohnzimmerecke ist. Mal wirken lassen.
Wirk. Wirk. Wirk. Wirk.
Und weil ich ich bin, muss ich es nun doch noch kurz ein wenig beschreiben. Kurz!
Links oben im Bild: Gemälde auf Stapel.
Stapel an vor allem gemalten, aber auch sonstigen von flinken Kinderhänden selbst hergestellten Werken. Ein solcher Stapel entsteht hier sogar absichtlich, weil er uns als einzig sinnvolle Lösung für folgendes – vielleicht Dir auch bekanntes- Dilemma erschien: Kinder malen jeden Tag, schreiben aber natürlich weder Namen noch Datum selber drauf. Alles will man nicht aufheben. So als Eltern, meine ich.
Der heldenhafte ursprüngliche Ansatz, alles fein säuberlich aufzubewahren in Ordnern, scheiterte an der Vorstellung, Ordner über Ordner stehen zu haben, um sie gerührt später dem betreffenden Kind als Geschenk zu übergeben, was sich dann (vielleicht) freut, aber sich noch mehr freut, wenn es die Ordner noch bis zum Erwerb einer eigenen Immobilie bei Mama und Papa stehen lassen kann.
Also heben wir nun auf Stapel auf und setzen uns ca. alle acht Wochen hin, um einige Sachen abzuheften und den Rest umweltverträglich zu entsorgen. (Täglich kann man das nicht machen, selbst wenn man diszipliniert wäre, denn DAS würde wiederum Herzschmerz auslösen beim Nachwuchs.)
Mittig oben im Bild: Tüten auf Stapel.
Diese Tüten werden regelmäßig aus dem Kindergarten mitgebracht und enthalten die dort angefertigten Werke. Schicksal siehe oben, nur müssen diese Tüteninhalte vorher noch mit Namen versehen werden durch Elternhand – daran ist die Vereinigung der Stapel nun schon seit einigen Wochen gescheitert.
Die Besonderheit des aktuellen Tütenstapels: Er enthält die zusammengefalteten Papp-Kulissen der Vorführung „Die kleine Raupe Nimmersatt“, d.h. riesige Raupe inklusive der dazugehörigen bunten Nahrungsmittel, ebenfalls natürlich der Kokon. Hat Tessa im Kindergarten abgestaubt und kam glücklich strahlend damit nach Hause. Und nun? Zum Glück gibt es da noch eine leere Wand im Spielzimmer. Aber aufhängen muss man das ja auch erstmal.
Rechts oben im Bild: Kindertisch.
Der Kindertisch in Schlafposition (so steht er wenn gerade nicht gemalt etc. wird, für farb- oder krümelintensive Tätigkeiten rücken wir ihn dann doch vom Sofa mal weg) beherbergt auf dem Bild
- ein Inhalationsgerät (steht in den Wintermonaten eigentlich immer bereit, lohnt sich ja nicht, es wegzuräumen)
- ein Kissen (als Schallschutz für Inhalationsgerät-Brummen, weil wir beim Inhalieren immer Filmchen auf dem smarten Telefon ansehen)
- Buch (ACH!!!! Ein Buch für die Mutter! Könnte liegengeblieben sein vom Vorabend. Mitnehmen ins Bett lohnt sich ja nicht, da schaff ich eh nur noch zwei Zeilen bei voll funktionsfähigen Sinnen.)
- Smartphone-Hülle (sicherer Hinweis auf die Anwesenheit des Ehemannes direkt außerhalb des rechten Bildrandes).
Mittig im Bild, links mittig, links unten und unten mittig: Unser Wäscheberg.
Gewaschene Wäsche, muss gefaltet werden.
Ja, also DAS kann ich nun für heute wirklich mal ohne weitere Worte so stehen lassen.
In diesem Sinne wünsche ich Dir eine gute Nacht!
Deine Kusine B.